Am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Lübecker Zeughaus legt der Arbeitskreis 10. November wie in jedem Jahr einen Kranz zum Gedenken an die vor 75 Jahren hingerichteten vier Lübecker Geistlichen nieder. Bürgermeister Jan Lindenau spricht ein Grußwort und hat einen Kranz von der Stadt Lübeck mitgebracht.
Foto: Marco Heinen
Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst zum 75. Jahrestag der Hinrichtung der vier Geistlichen wird in der Lutherkirche erstmals der Kurzfilm „Vom glühenden Anhänger des Nationalsozialismus zum entschiedenen Gegner: Karl Friedrich Stellbrink“ vorgeführt. Der Film ist der erste einer Serie kurzer Videos über die Lübecker Märtyrer, die vom Erzbistum Hamburg und der Stiftung Lübecker Märtyrer produziert werden.
Foto: Meyer-Rebentisch
Festgottesdienst mit Bischöfin Kirsten Fehrs anlässlich des 75. Jahrestags der Hinrichtung der vier Lübecker Märtyrer in der Lutherkirche. Die Bischöfin zitiert in ihrer engagierten Predigt Johannes Prassek, der gesagt hat: „Einer muss doch die Wahrheit sagen!“ Ebenso wie er haben die anderen drei Geistlichen das offene Wort gesprochen. „Sie stellten sich damit nicht allein gegen das brutale Regime selbst, sondern auch gegen die Vielen, die es selbst im dritten und vierten Kriegsjahr immer noch unterstützten. Sie wandten sich also gewaltfrei gegen zwei Stützpfeiler des Systems: Gegen die Lüge. Und gegen das Schweigen. Das Lügen der Wenigen und das Schweigen der Mehrheit – das ist die Grundlage für jede Diktatur“, führte die Bischöfin aus.
Foto: Meyer-Rebentisch
Bei seiner Visitation in der 2017 neu gegründeten katholischen Pfarrei „Zu den Lübecker Märtyrern“ ist Erzbischof Dr. Stefan Heße auch in der Lutherkirche zu Gast und lässt sich die Gedenkstätte und Ausstellung zeigen. In dem anschließenden Gespräch mit den Pastores Constanze Oldendorf und Thorsten Rose sowie der Leiterin der Gedenkstätte Dr. Karen Meyer-Rebentisch informiert er sich über den Blick auf die Ökumene in Lübeck aus evangelischer Sicht.
Foto: Benedikt Grunau
„... draußen vor der Tür“ - im Rahmen des diesjährigen Gedenkens an die Hinrichtung der vier Lübecker Märtyrer vor 75 Jahren hat die Gedenkstätte Lutherkirche vier Stelen vor dem Kircheneingang aufgestellt. Diese solten dazu einladen, die Kirche und Ausstellung zu besuchen. Auf den Stelen sind neben Fotos der Geistlichen und biografischen Informationen auch aktuelle Statements von Lübecker Persönlichkeiten zu lesen.
Foto: Meyer-Rebentisch
Die Männergruppe „Urbi@Obi“ der Kirchengemeinde baut gemeinsam mit Ehrenamtlichen der Gedenkstätte Lutherkirche vier hölzerne Stele. Diese sollen während der Zeit des Erinnerns mit bedrucktem Mesh-Gewebe bespannt werden und über die Lübecker Märtyrer informieren.
Foto: Constanze Oldendorf
Das Bundesfinanzministerium hat anlässlich des 75. Jahrestages der
Hinrichtung der Lübecker Märtyrer ein „Sonderpostwertzeichen“, sprich eine Briefmarke, zur Erinnerung an die Geistlichen herausgegeben. Bei der Feier im Rathaus wird die Briefmarke feierlich vorgestellt.
Foto: Marco Heinen
Am Rande eines Vortrages von Jan Philipp Reemtsma zum Thema „Wozu Gedenkstätten?“ im Landeshaus in Kiel übergibt die Leiterin der Gedenkstätte Lutherkirche, Dr. Karen Meyer-Rebentisch, den neuen Katalog zur Ausstellung an Bildungsministerin Karin Prien und an Prof. Dr. Gerhard Fouquet von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten. Die Bürgerstiftung hat die Herstellung des Kataloges maßgeblich gefördert.
Foto: Jens Rönnau
Während der katholischen Bistumswallfahrt zu den vier Lübecker Märtyrern
hat auch die Lutherkirche die Türen geöffnet. Die Pilger besuchen das Grab von Karl Friedrich Stellbrink, die Ausstellung auf der Empore, sie feiern eine kleine Andacht oder stärken sich bei
erfrischenden Getränken und einem Stück Kuchen.
Foto: Marco Heinen
Die Grabstätte von Adolf Ehrtmann ist auf Initiative des Arbeitskreis
10. November zum Ehrengrab erklärt worden. Der CDU-Politiker war von 1946 bis 1966 Bausenator der Hansestadt Lübeck. In dieser Zeit erwarb er sich Verdienste beim Wiederaufbau nach dem Krieg.
Ehrtmann war 1942 im Zusammenhang mit der Verhaftung der drei Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek und Hermann Lange sowie des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink von den Nazis
verhaftet und zu einer fünfjährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden. Das Gedenken an die vier Geistlichen war ihm stets ein wichtiges Anliegen.
Foto: Marco Heinen